Workshop "Demokratie" - Mitreden und Mitgestalten:
Am 27. März 2025 fand in unserer Klasse, FIW11d, ein Workshop zum Thema Demokratie statt, welcher von Frau Nicole Titus vom Stadttheater Ingolstadt geleitet worden ist. Angelehnt an das Theaterstück "Fabian oder der Gang vor die Hunde" von Erich Kästner beschäftigten wir uns mit der Frage: Wie wollen wir miteinander leben und umgehen?
Nach einer kurzen Einführung tauschten wir uns im Sitzkreis über politische Themen aus. Welche Parteien gibt es? Ab wann darf man wählen? Spielerische Elemente wie „Platz tauschen“ oder „Wenn ich Bundeskanzlerin wäre…“ regten dazu an, eigene Standpunkte zu hinterfragen. Besonders spannend war ein Soziometrie-Spiel, bei dem wir uns je nach Meinung im Raum positionierten. So wurde sichtbar, wie unterschiedlich aber auch gleich politische Ansichten sein können.
Anschließend entwickelten wir in Gruppen Konzepte, wie wir den Schulalltag besser gestalten können. Wir überlegten, welche Probleme es gibt, wie man sie lösen könnte und was ein guter Schulalltag braucht. Themen wie Attestpflicht, respektvoller Umgang und "persönliche Stärken fördern" standen dabei im Mittelpunkt. Die Ergebnisse wurden am Ende präsentiert und diskutiert.
Der Workshop zeigte, dass Demokratie nicht nur auf politischer Ebene, sondern auch im Alltag eine Rolle spielt. Durch den offenen Austausch konnten wir unsere Sichtweisen erweitern und erkennen, wie wichtig es ist, sich aktiv einzubringen.
Text und Bilder: Schüler der FIW11d sowie OStRin Nicole Leyh
Auslandspraktikum in Győr (Ungarn):
Im März 2025 hatten wir vom 17. bis 28. März 2025 die besondere Gelegenheit, im Rahmen unseres schulischen Auslandsprogramms ein zweiwöchiges Praktikum in Győr, Ungarn, zu absolvieren. Diese Zeit war geprägt von spannenden Einblicken in die Arbeitswelt, neuen kulturellen Erfahrungen und vielen persönlichen Begegnungen.
Die ersten beiden Tage unseres Aufenthalts nutzten wir zur kulturellen und sprachlichen Orientierung. An unserer ungarischen Partnerschule, der Szent-Györgyi-Albert Egészségügyi és Szociális Szakképző Iskola (Technikum), wurden wir herzlich empfangen. Im Austausch mit den ungarischen Schülerinnen und Schülern erfuhren wir viel über das Leben und Lernen in Ungarn. Anschließend besichtigten wir das Rathaus und erkundeten die Altstadt von Győr. Dabei lernten wir nicht nur die Geschichte der Stadt kennen, sondern auch ihre charmante Atmosphäre mit engen Gassen, historischen Gebäuden und gemütlichen Cafés.
Ab Mittwoch begann unser Praktikum. Ein Teil der Gruppe absolvierte sein Praktikum im Audi-Werk Győr, einem der modernsten Automobilstandorte Europas. Dort erhielten wir in verschiedenen technischen Bereichen eine praxisnahe Einführung. In der Metallbearbeitung und beim VR-Schweißen lernten wir grundlegende Techniken und konnten diese direkt anwenden. Im Bereich Elektrik programmierten wir einfache Steuerungen für Förderbänder mit SPS-Technik. Besonders faszinierend war die Arbeit an einer CNC-Drehmaschine, die wir selbst programmieren und bedienen durften. In der Pneumatik arbeiteten wir mit klassischen und elektropneumatischen Schaltplänen. Auch im Bereich Fahrzeugtechnik konnten wir direkt am Auto mitarbeiten – eine tolle Erfahrung. Den Abschluss bildete ein spannendes Projekt, bei dem wir einen kleinen Modellwagen programmierten und selbst steuerten.
Der andere Teil der Gruppe war im Audi-Kindergarten eingesetzt. Dort unterstützten wir das pädagogische Team bei der Betreuung der Kinder. Die Arbeit war abwechslungsreich und bot einen interessanten Einblick in die frühkindliche Erziehung in einem internationalen Umfeld. Ergänzend besuchten wir am Nachmittag die Széchenyi István Universität, wo wir interessante Einblicke in das ungarische Hochschulsystem erhielten.
Am Wochenende unternahmen wir zwei unvergessliche Ausflüge: Am Samstag ging es nach Budapest, wo uns besonders das beeindruckende Parlamentsgebäude und die Atmosphäre an der Donau beeindruckten. Am Sonntag reisten wir nach Wien und besuchten dort unter anderem das Sisi-Museum und den Prater. Beide Städte faszinierten uns mit ihrer Architektur und Geschichte.
In der zweiten Woche setzten wir unsere Praktika fort. Ein besonderes Highlight war der Besuch beim modernen Rettungsdienst von Győr, der uns interessante Einblicke in die Notfallversorgung ermöglichte. Der Donnerstag stand im Zeichen des Abschieds: Bei einem gemeinsamen Essen ließen wir die ereignisreichen Tage Revue passieren und bedankten uns für die herzliche Betreuung. Am Freitag verabschiedeten wir uns schließlich von unseren Praktikumsstellen – mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Neben der fachlichen Weiterbildung kam auch das Miteinander nicht zu kurz: Gemeinsame Restaurantbesuche, viel Austausch untereinander und das Kennenlernen der ungarischen Küche stärkten den Zusammenhalt in der Gruppe.
Insgesamt war das Auslandspraktikum in Győr eine bereichernde Erfahrung. Wir konnten nicht nur unsere fachlichen und sprachlichen Kompetenzen erweitern, sondern auch eine andere Kultur hautnah erleben. Das Praktikum hat uns persönlich wachsen lassen und viele von uns motiviert, weitere internationale Erfahrungen zu sammeln.
Text und Bilder: Bastien Hein und Lukas Neubauer
Bild: StR Melissa Meyer
"Organspende, ein Geschenk für das Leben! - Leben 2.0 on Tour"
Am Donnerstag, den 3. April 2025, begrüßte die Fachschaft Biologie, Chemie und Gesundheit der FOSBOS Ingolstadt unter der Leitung von Frau Rott das Team - Leben 2.0 on Tour – zum lebenswichtigen Thema Organspende. Das Team, bestehend aus der Intensivkrankenschwester Kathrin Neubauer sowie Betroffenen, die entweder eine Organspende erhalten haben oder noch darauf warten, schärfte das Bewusstsein für die Bedeutung und die Entscheidung zur Organspende.
Die zahlreich interessierten Schülerinnen und Schüler erhielten von Betroffenen wie Thomas Krauß, der seit Jahren ein Kunstherz trägt, eindrucksvolle und lebensnahe Einblicke in die Herausforderungen und Chancen des Lebens vor und nach einer Transplantation. „Ich wurde bisher sieben Mal reanimiert. Das hat nicht nur gravierende Folgen für den eigenen Körper, sondern bringt auch äußerst traumatische Erlebnisse mit sich, die ich nie vergessen werde.“, so Thomas Krauß, der bis jetzt seit mehreren Jahren auf ein Spenderherz wartet.
Vor allem das belastende Warten und Hoffen auf ein Spenderorgan wird in einem selbstaufgenommenen Rap, unter anderem von Patienten der Station G9a, wie der erst 12-jährigen Romina und deren Familienangehörigen, deutlich. Das damals unerwartet und plötzlich schwererkrankte 8-jährige Mädchen musste, auf der Station G9a des Klinikums Großhadern über 15 Monate auf eine erfolgreiche Herztransplantation warten. Nun steht sie selbstbewusst als Vortragende des Teams Leben 2.0 on Tour in Schulen vor hunderten von Zuhörern und macht auf die Bedeutung der Organspende aufmerksam.
Frau Neubauer ergänzte den Vortrag mit fachlichen Informationen und Fakten zur relativ niedrigen Organspenderrate in Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern. Das Team betonte die Wichtigkeit, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen, um eine eigenständige, mündige Entscheidung zur Organspende treffen zu können.
„Ich finde es wichtig, dass man sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzt. Es könnte einem selbst oder einem geliebten Menschen das Leben retten, aber gleichzeitig ist es auch eine sehr persönliche Entscheidung.“, reflektiert eine Schülerin der 12. Klasse Sozialzweig FOS.
Text und Bilder: StRin Julia Reich
Zu Besuch im Bayerischen Landtag:
„Wie wollen Sie den Fachkräftenotstand in der Pflege und im medizinischen Bereich lösen, wenn Sie sich so gegen die Migration stellen?“ (Frage an den AfD-Abgeordneten Jurca) „Wie wollen Sie dem Trend der steigenden Mieten begegnen?“ (Frage an den FW-Abgeordneten Behringer) und „Wie beurteilen Sie die Politik Trumps in Hinblick auf Bayern, insbesondere für unsere Automobilindustrie?“ (Frage unter anderem an den CSU-Abgeordneten Alfred Grob)
Mit diesen und vielen weiteren Fragen sahen sich die Landtagsabgeordneten konfrontiert, als die Klassen BW13 und FS12b am 2. April zu Gast im Bayerischen Landtag waren. Vertreter der FW, der CSU und der AfD gaben sich die Ehre, mit den Schülern aus dem Umfeld ihres Stimmkreises zu diskutieren. Dabei mussten Sie bei der ein oder anderen Frage auch Rede und Antwort stehen, z.B. als die Schülerin mit der Antwort des AfD-Abgeordneten nicht zufrieden war und nochmal nachhakte, da sie dessen Aussagen zur amerikanischen Politik als politisch inkorrekt einstufte. Auch die Bildungspolitik wurde thematisiert, da sich die Klassen schlankere Lehrpläne und einen praxisnäheren Unterricht wünschten. Die Zeit verging wie im Flug und so brannte den Schülerinnen und Schülern noch die eine oder andere Frage unter den Nägeln, als die spannende Runde nach einer Stunde zu Ende ging.
Zuvor hatten die Klassen bereits kurz die Gelegenheit, der Sitzung des Petitionsausschusses beiwohnen zu dürfen - ein besonderer Moment, in dem man die Abläufe und die Regularien einer Ausschusssitzung erfahren konnte – Aspekte, die man bislang nur aus Informationstexten kannte.
Eine Führung durch das altehrwürdige Haus des Maximilianaeums mit seinen geschichtlichen Hintergründen rundete diese Exkursion nach München wunderbar ab. Rekapitulierend würdigten die Klassen die vielen bereichernden Eindrücke, die die politischen Entscheidungsprozesse in der Legislative zu vergegenwärtigen und das Interesse für Politik zu befeuern vermochten.
Text: und Bilder: OStRin Frau Funk (FS12b) und StR Herr Braun (BW13)
Am Mittwoch, 19.03.2025 versammelten sich ausgewählte 11. Klassen in der Aula des Schanzer Hauses der FOSBOS Ingolstadt, um einem eindrucksvollen Vortrag des bekannten Rappers und Autors Ben Salomo zu folgen. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Friedrich-Naumann-Stiftung ist Salomo, der mit bürgerlichem Namen Jonathan Kalmanovich heißt, unterwegs, um das Bewusstsein für Antisemitismus zu schärfen.
Der Vortrag beginnt mit der grundlegenden Frage: „Was ist überhaupt Antisemitismus?“ Salomo führt die Zuhörerinnen und Zuhörer durch einen historischen Rückblick auf die dunklen Kapitel der NS-Zeit, insbesondere die Nürnberger Rassegesetze und den Aufstieg der NSDAP. Er verdeutlicht, wie diese Ereignisse den Nährboden für Diskriminierung und Gewalt bildeten. Besonders bewegend ist die persönliche Geschichte, die Salomo über seinen Großvater erzählt, der als Jude die Schrecken des Holocausts erlebt hat.
Doch das Thema Antisemitismus ist nicht nur ein Relikt der Vergangenheit. Salomo beleuchtet die antisemitischen Vorurteile, die auch heute in Deutschland weit verbreitet sind und macht den Jugendlichen klar, dass Antisemitismus nicht nur ein gesellschaftliches Problem, sondern eine persönliche Herausforderung darstelle.
Mit seinen eigenen Erfahrungen, die er seit frühester Kindheit gemacht hat – Ben Salomo, in Israel geboren, kommt im Alter von vier Jahren nach Deutschland und erlebt mit elf Jahren seinen ersten antisemitischen Angriff – schafft er einen emotionalen Bezug zu den Schülerinnen und Schülern. „Mein bester Freund hat mich damals geschlagen, das war ein radikaler Einschnitt in mein Leben“, berichtet er. Auch seine Schwester erfährt Ausgrenzung, was die familiären Auswirkungen von Antisemitismus besonders deutlich macht.
Salomo erzählt, wie ihm das Schreiben von Gedichten in deutscher Sprache geholfen hat, über seine traumatischen Erfahrungen hinwegzukommen, und er schildert auch, wie aus diesen Gedichten schließlich Rap geworden ist. Mit seinem Projekt „Rap am Mittwoch“ erlangt er sowohl Bekanntheit als auch Einfluss in der Musikszene. Doch Salomo begegnet auch innerhalb der Rap-Kultur Antisemitismus, was ihn dazu veranlasst, mit seinem ersten Album „Es gibt nur einen“ gegen die Vorurteile in der Branche zu protestieren und schließlich aus der Szene auszutreten.
In seinem Buch „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“ thematisiert er seinen Werdegang und die Herausforderungen, denen er sich stellt. Während des Vortrags interagiert er rege mit den Schülerinnen und Schülern und entkräftet Vorurteile sowie Gerüchte.
Die abschließende Fragerunde ist geprägt von großem Interesse und bewegten Diskussionen und zeigt, dass das Thema die junge Generation stark beschäftigt.
„Es fängt mit uns an, wir müssen Antisemitismus widersprechen“, schließt Ben Salomo seinen Vortrag und hinterlässt die Schülerinnen und Schüler mit einem eindringlichen Appell, sich aktiv gegen Vorurteile und Diskriminierung einzusetzen.
Text und Bild: StRin Rebecca Zimmermann
Am 26. Februar 2025 machte sich eine Gruppe von katholischen Schülerinnen und Schüler der Klassen FS12b (mit Herrn Wallner), FIW13a/b (mit Frau Schwarz) sowie BW13 (mit Frau Dörfler) auf den Weg zur Ludwig-Maximilians-Universität München. Ziel war der Studientag der Katholisch-Theologischen Fakultät unter dem Titel „Gottes Werk und Teufels Beitrag – Künstliche Intelligenz und die Frage nach dem Menschen“.
Schon die Ankunft an der weitläufigen Universität vermittelte echtes Campus-Feeling: das riesige Audimax, die Vielzahl an Studierenden, der Weg durch überfüllte Straßenbahnen – ein realistischer Einblick in den Studienalltag. Der Vormittag begann mit zwei eindrucksvollen Vorlesungen. Prof. Dr. Thomas Schärtl-Trendel präsentierte theologische Perspektiven auf Künstliche Intelligenz, Cyborgs und digitale Geschöpfe – und stellte pointiert die Frage, ob auch Maschinen als Geschöpfe Gottes verstanden werden können. Prof. Dr. Christof Breitsameter führte die Zuhörerschaft anhand des Trolley-Problems in die ethischen Herausforderungen von KI ein. Der philosophische Tiefgang zwischen KI und Moral forderte zum Mitdenken heraus. Beide Vorträge zeigten: Theologie ist nicht veraltet, sondern brisant aktuell.
Nach der Mittagspause folgten vielfältige Workshops. Die Themen waren ebenso breit wie spannend: von „KI und soziale Medien“ über „Maschinengebete“ bis hin zu „Big Data im Beichtstuhl“. Ein Highlight war, wie souverän sich die Schülerschaft im universitären Kontext bewegte – von der eigenverantwortlichen Workshopwahl über die Orientierung auf dem weitläufigen Campus bis hin zum fachlichen Austausch mit Lernenden anderer Schularten.
Anschließend erfolgte ein „Gallery Walk“, bei dem die Workshopergebnisse präsentiert wurden. Gleichzeitig konnten die Teilnehmenden mit Lehrenden und Studierenden über Studienmöglichkeiten, Berufsbilder und die Rolle der Theologie in einer zunehmend digitalisierten Welt ins Gespräch kommen.
Der Studientag bot weit mehr als nur theologischen Input. Er ermöglichte eine reale Begegnung mit akademischem Leben, eröffnete neue Denkwege und inspirierte zur Auseinandersetzung mit einer Welt im Wandel. Ein herzlicher Dank gilt dem Netzwerkbüro Theologie, den engagierten Professorinnen und Professoren und allen Mitwirkenden für einen inhaltlich starken, praxisnahen und zukunftsweisenden Tag.
Text und Bilder: StR Philipp Wallner
Text: Schüler der BT12b
Bilder: StR Julian Schumertl